Waldwissen und Naturerfahrungen auf dem Prüfstand – Gender-Analyse in der Waldinformations-, Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit sowie Entwicklung von Gestaltungsansätzen
Das Forschungsvorhaben wa’gen befasst sich mit waldrelevanter Informations-, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit von Landesforstverwaltungen und deren Organisation. Ziel ist eine Analyse des Standes und der in den aktuellen Reformprozessen stattfindenden Veränderungen der Geschlechterverhältnisse, die Identifizierung der Naturverständnisse, Berufskonzeptionen und der organisationskulturellen Merkmale sowie der über den Bereich der Waldbildung vermittelten waldwirtschaftlichen Leitbilder. Im Rahmen des Vorhabens werden Ansätze für eine gendersensible Gestaltung dieses forstlichen Tätigkeitsfeldes entwickelt.
Abb. 1: Schematische Darstellung der Projektstruktur
Das Vorhaben ist als interdisziplinäres Verbundprojekt organisiert. Die vier Forschungsprojekte verbinden umwelt-, forst- und sozialwissenschaftliche Zugänge mit verschiedenen Sichtweisen auf den Gegenstand. Im Projekt 1 stehen die inhaltlichen Naturkonzeptionen im Mittelpunkt. Das Projekt 2 nimmt eine berufs- und professionentheoretische Perspektive ein, während in den Projekten 3a und 3b organisationssoziologisch und organisationskulturell geforscht wird. Die einzelnen Forschungsprojekte gestalten in ständiger Bezugnahme auf das Gesamtvorhaben ihre Ansätze und Forschungsprozesse eigenständig. Praxisakteure werden von Anfang an mit einbezogen.
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Teilvorhaben „Reflexion von Natur- und Tätigkeitsverständnissen zur Entwicklung einer gendersensiblen forstlichen Waldbildungskompetenz“ (Institut für Umweltstrategien, Umweltplanung, Universität Lüneburg)
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Teilvorhaben „Die Forstverwaltung als Männerdomäne: Entstehungs- und Bedingungskontexte einer Organisationskultur sowie Möglichkeiten für ihre gendersensible Umgestaltung“ (Institut für Forstbenutzung und Forstliche Arbeitswissenschaft, Universität Freiburg)
Aufbauend auf einem strukturierenden Feldzugang werden die Fragestellungen der einzelnen Forschungsprojekte nach den Prinzipien der Prozess-, Gegenstands- und Problemorientierung schwerpunktmäßig mittels qualitativer sozialempirischer Methoden bearbeitet.